Der Islandpferdehof Sörli

Der Islandpferdehof Sörli liegt in Baden-Württemberg am Rande der Schwäbischen Alb, ca. 80 Kilometer von Ulm entfernt. Seit 1995 werden hier Interventionen der tiergestützten Therapie, Heilpädagogisches Reiten und Hippotherapie angeboten. Das permanente therapeutische Team ist seitdem stetig angewachsen. Zu diesem gehören Wolfgang Fürst, Dipl. Reittherapeut, Systemischer Paar- und Familientherapeut, Heilerziehungspfleger, und Fachwirt für Organisation und Führung, sowie seine Tiere: Derzeit leben 7 Islandpferde, darunter die zum zum Team gehörende Bordercollie-Hündin Lilly, mehrere Mutterziegen an und ab  mit Nachwuchs, 3 Hasen, mehrere Katzen und einige Hühner auf dem Hof.
Das Team wird zudem von externen Fachkräften unterstützt, wie zum Beispiel von der Physio- und Hippotherapeutin Ute Schomacker.
Zudem besteht eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit Schulen und Einrichtungen für geistigbehinderte und verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche, sowie mit den Regel-Grundschulen im Umkreis. Eine Besonderheit des Hofs ist die Tatsache, dass keine Reithalle vorhanden ist. Die Patienten sind bei jedem Wetter in direktem Kontakt mit der Natur. Die therapeutischen Interventionen finden ausschließlich unter freiem Himmel oder bei den Tieren im Stall statt. Fester Bestandteil jeder Reitstunde bzw. Therapieeinheit ist das Begrüßen der Pferde und das Putzen und Vorbereiten für die Reitstunde. Die Kinder lernen die festen Strukturen auf dem Hof von Beginn an, sie wissen, wo sie die Utensilien und die benötigte Ausrüstung finden. Das Ende der Einheit wird vom Loben und Verabschieden des Pferdes markiert. Die Kinder bedanken sich bei ihrem Pferd, räumen die Ausrüstung auf und bringen das Pferd zurück in den Stall. Je nach motorischen und kognitiven Fähigkeiten werden die Kinder zu größtmöglicher Selbständigkeit bei den Vor- und Nachbereitungen herangeführt. Die Pferde auf dem Hof leben alle zusammen in einem Offenstall, das heißt sie können sich frei bewegen, sowohl im Außenbereich als auch im Unterstand, und sind immer zusammen. Über das Sorgen um das Wohl der Pferde bei der Fütterung oder Säuberungsarbeiten im Stall wird den Kindern die Möglichkeit gegeben, soziale Interaktionen innerhalb der Herde zu beobachten und zu erkennen, dass das Pferd genauso wie sie auf soziale Gemeinschaft angewiesen ist. Die Pferde sind alle speziell ausgebildet und werden regelmäßig trainiert, um Zuverlässigkeit und Routine bei den Interventionen mit den Kindern zu gewährleisten. Islandpferde haben generell ein sehr ausgeglichenes Naturell, sind charakterstark und zuverlässig, und eignen sind deswegen besonders für die Therapie. Dennoch bringt jedes Tier als lebendiges Wesen natürlich seine eigene Persönlichkeit und auch Tagesverfassung mit, was vom Reittherapeuten in der passenden Zusammenführung des geeignetsten Pferdes für das jeweilige Kind variabel genutzt werden kann. Der Therapeut kennt seine Tiere und kann ihre Reaktionen auf ein bestimmtes Verhalten in bestimmten Situationen einschätzen und voraussagen, und kann sie dementsprechend einsetzen.